Zur prägenden Rolle von Religionslehrpersonen in der Erinnerung ehemaliger Schüler*innen
Teilergebnisse des Oral History-Projekts 'Religiöse Vielfalt an Wiener Schulen der Zwischenkriegszeit'
DOI:
https://doi.org/10.25364/10.31:2023.1.13Schlagworte:
Lehrpersonen, Schule, Österreich, Wien, Zwischenkriegszeit, Erinnerungen, Oral HistoryAbstract
Der Beitrag nimmt eine bislang kaum berücksichtigte Dimension der – im Anschluss an John Hattie – immer wieder diskutierten Lehrer*innen-Schüler*innen-Interaktion in den Blick. Auf der Basis von insgesamt 24 ausführlichen Oral-History-Interviews fokussiert er auf die longue durée der Erinnerungen an (Religions-)Lehrpersonen. Er analysiert, wie sich Zeitzeug*innen, die in der Zwischenkriegszeit Wiener Schulen besucht haben, in der Gegenwart an ihre damaligen Lehrer*innen erinnern. Die Analysen zeigen zum einen, dass Lehrpersonen, die grundsätzlich positiv erinnert werden, auch Jahrzehnte nach dem Schulbesuch durchaus als Persönlichkeiten präsent sein können. Als negativ charakterisierte Lehrer*innen werden in the long run dagegen nur sehr selten erinnert. Vergleichbares gilt für die konkreten Unterrichtsinhalte. Auch in den Erinnerungen an ein klar umrissenes Fach wie den Religionsunterricht verweisen die Zeitzeug*innen in den Interviews kaum auf konkrete fachliche Inhalte.