Integration durch interreligiöse Bildung: Ein religionspädagogischer Diskurs in der Migrationsgesellschaft

Integration durch interreligiöse Bildung

Ein religionspädagogischer Diskurs in der Migrationsgesellschaft

Autor/innen

  • Şenol Yağdı, MMag. MA Universität Graz

Schlagworte:

Integration, Inklusion, interreligiöse Bildung, Islamische Religionspädagogik, gesellschaftliche Vielfalt

Abstract

Die Frage der Integration gehört seit einigen Jahren zu den zentralen Themen öffentlicher und politischer Diskussionen in Europa. Diese Thematik wird häufig mit MuslimInnen in Verbindung gebracht, denen aufgrund ihrer Religion ein höherer Integrationsbedarf im Vergleich zu nicht-muslimischen ZuwanderInnen unterstellt wird. Die zunehmende Zahl an muslimischen MitbürgerInnen in Europa prägt vermehrt das kulturelle und religiöse Bild der jeweiligen Gesellschaft. Dementsprechend sind auch die Schulen bunte Mosaike kultureller und religiöser Pluralität geworden. Aufgrund dieser gesellschaftlichen Realität stehen die SchülerInnen vor der Herausforderung, mit Gemeinsamkeiten und Differenzen anderer religiöser Überzeugungen pluralitätsfähig umgehen zu können. Ausgehend von dieser Problemstellung möchte ich in diesem Beitrag die Relevanz der interreligiösen Bildung für Integration im pluralen Schulkontext aus religionspädagogischer Sicht untersuchen. Interreligiöse Bildung versteht sich als Versuch, einen gemeinsamen – auf interreligiöse Relation ausgerichteten – Unterricht von sowohl islamischen und christlichen SchülerInnen als auch ReligionslehrerInnen zu gestalten. Im Zentrum steht dabei die Frage, ob und inwiefern eine Wechselwirkung zwischen interreligiöser Bildung und Integration besteht. Dazu wird ein inklusives Verständnis von Integration entwickelt, das nicht auf eine Anpassung der muslimischen SchülerInnen an die Mehrheitsgesellschaft ausgerichtet ist, sondern alle beteiligten AkteurInnen im Sinne einer Inklusion als gleichwertig betrachtet. Alle TeilnehmerInnen am interreligiösen Geschehen werden herausgefordert, den jeweils anderen religiösen Überzeugungen mit Verständnis und Respekt zu begegnen, ohne den Anspruch auf ein hierarchisches Verhältnis zu erheben, wobei die eigene religiöse Identität dadurch nicht geschwächt, sondern aufgrund einer kritischen Reflexion der eigenen Religion durchaus gestärkt werden kann.

Autor/innen-Biografie

Şenol Yağdı, MMag. MA, Universität Graz

MMag. Şenol Yağdı MA, Mitarbeiter im Projekt „Integration durch interreligiöse Bildung“ an der Universität Graz und islamischer Religionslehrer am BG Geblergasse.

  MMag. Şenol Yağdı MA Universität Graz Institut für Katechetik und Religionspädagogik Heinrichstraße 78B A-8010 Graz e-Mail: senol.yagdi@uni-graz.at

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Veröffentlicht

2019-02-25

Zitationsvorschlag

Yağdı, Şenol (2019) „Integration durch interreligiöse Bildung: Ein religionspädagogischer Diskurs in der Migrationsgesellschaft“, Österreichisches Religionspädagogisches Forum, 26(2), S. 69–80. Verfügbar unter: https://oerf-journal.eu/index.php/oerf/article/view/53 (Zugegriffen: 3 Dezember 2024).
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