Bd. 26 Nr. 2 (2018): Zukunftsperspektiven für den konfessionellen Religionsunterricht in Österreich
In den letzten Jahren hat die kulturelle und religiöse Vielfalt, besonders in Europa, zugenommen. Dazu haben die Migrations- und Fluchtbewegungen erheblich beigetragen. Dadurch hat sich vieles in der Gesellschaft geändert, insbesondere die Zugänge zu Religion. Neue Spannungen zwischen bestimmten Vorstellungen von Religion und Säkularität entstehen. Die Veränderungen widerspiegeln sich auch im Religionsunterricht. Durch die Zu- bzw. Abnahme von SchülerInnenzahlen ergeben sich neue Realtäten, die durch die gegenwärtigen Konzeptionen von konfessionellem Religionsunterricht nicht genügend berücksichtigt werden, weil diese in einem anderen Kontext entstanden sind. Auf diesem Hintergrund werden Inhalte, Ausrichtungen und gesetzliche Rahmenbedingungen des Religionsunterrichts für die Zukunft immer drängender. Lösungen müssen in Zusammenarbeit mit Religionsgemeinschaften, ReligionspädagogInnen, ReligionslehrerInnen und Schulbehörden gesucht und entwickelt werden.
In diesem Zusammenhang stellen sich folgende Fragen:
Welche Herausforderungen zeigen sich für den Religionsunterricht aus dem aktuellen Kontext?
Inwiefern ist der konfessionelle Religionsunterricht in Österreich ein zukunftsfähiges Modell?
Welche rechtlichen Rahmenbedingungen sind für eine innovative Entwicklung erforderlich?
Wie müsste die Konfessionalität angesichts diese Realitäten neu verstanden werden?
Welche zukunftsfähigen Modelle des Religionsunterrichts sind schon entwickelt worden oder in Entwicklung begriffen?
Wie ist das Verhältnis von Konfessionalität und Formen konfessionsübergreifender und interreligiöser Zusammenarbeit im Religionsunterricht zu denken?
Was bedeuten diese Herausforderungen und Fragen für die Ausbildung von ReligionslehrerInnen?