Angesichts der vielfältigen Herausforderungen der Gegenwart (Verschwörungserzählungen, Fake News, KI) gewinnt das Konzept des Kritischen Denkens zunehmend an Bedeutung für schulische und universitäre Bildung. Im Mittelpunkt steht dabei das Anliegen, Schüler*innen zu eigenständigem und kritischem Denken zu befähigen. Das in der Philosophie grundgelegte und in den Bildungswissenschaften weiterentwickelte Konzept des Kritisches Denkens geht dabei jedoch über das alltagstheoretische Verständnis „kritisch zu sein“ hinaus. Es zeichnet sich durch ein methodisches, nachvollziehbares, kommunizierbares und selbstreflexives Denken aus. Über die kognitiven Dimensionen (Wissen, Argumentations- und Urteilskompetenz) hinaus, kann Kritisches Denken als Habitus verstanden werden, der durch bestimmte Haltungen, Einstellungen und Dispositionen geprägt ist, wie Offenheit, Mut, Bescheidenheit, Selbstwirksamkeit, Kreativität, Ausdauer etc. (vgl. JAHN / CURSIO 2021).

Erste Modelle, wie Kritisches Denken für den Fachunterricht fachdidaktisch konzeptualisiert werden kann, finden sich derzeit vor allem im Kontext der Didaktik der Naturwissenschaften (RAFOLT / KAPELAI / KREMER 2019). Die Befähigung zum Kritischen Denken wie am Beispiel der religiösen Urteilskompetenz deutlich wird, ist aber ebenso ein zentrales Anliegen in der Religions- und Fachdidaktik.

Die Herbstausgabe des ÖRF 2024 widmet sich der grundsätzlichen Frage, was dieses Paradigma für (religiöse) Bildung austrägt:

► Was ist Kritisches Denken? Philosophische, theologische, bildungswissenschaftliche und fachdidaktische Zugänge.

► Kritisches Denken angesichts multipler Herausforderungen für Bildung und (Religions-) Lehrer*innenbildung (Postmoderne, Verschwörungserzählungen, Fake News, Künstliche Intelligenz, …)

► Was leistet Kritisches Denken im Hinblick auf gegenwärtige Bildungsverständnisse?

► Welche Bedeutung, Chancen und Grenzen liegen im Konzept des „Kritischen Denkens“ für (religiöse) Bildung in Schule und Gemeinde.

► Wie kann Kritisches Denken zur Förderung religiöser Urteils- und Argumentationskompetenz konzeptualisiert werden?

► Wie kann Kritisches Denken im Ethik- und Religionsunterricht gefördert werden?

► Kritisches Denken in Lehre und Forschung im Kontext von Theologie und Religionspädagogik an Universitäten und Hochschulen.

► Konzeptualisierungen Kritischen Denkens in unterschiedlichen Fachdidaktiken.

 

Wir laden herzlich dazu ein, Beiträge speziell zur Thematik dieses Heftes bzw. auch über das Thema hinausgehende Beiträge zu verfassen und für die Ausgabe des ÖRF einzureichen, die im Herbst 2024 erscheinen wird.

Wir bitten Sie, uns die Ankündigung Ihres Beitrags (Abstract) an folgende Mail-Adresse zu senden: oerf.redaktion@uni-graz.at. Sie erhalten daraufhin eine Rückmeldung. Wenn Sie ein positives Feedback von uns erhalten haben und ihr Beitrag fertiggestellt ist, laden Sie diesen selbstständig auf unsere Website hoch: http://oerf-journal.eu/.


Wir bitten ebenso um die Bekanntgabe von Publikationen, die in letzter Zeit entstanden sind und die rezensiert werden sollten, sowie um Kurzbeschreibungen sehr guter wissenschaftlicher religionspädagogischer Qualifizierungsarbeiten an den verschiedenen Standorten (Master- oder Diplomarbeiten…)!


Den Ablauf zur Einreichung sowie alle entsprechenden Formalia finden Sie auf unserer Homepage: http://oerf-journal.eu/

Wir bitten dringend, die Manuskriptrichtlinien genau einzuhalten!


Verantwortlich für die inhaltliche Konzeption dieser Ausgabe

Mehmet Hilmi Tuna, MA, PhD, Universität Innsbruck

Mag.a Petra Juen, PhD, Universität Innsbruck

Mag.a Dr.in Maria Juen, MAS, Universität Innsbruck

 

Zeitplan

Vorschläge für Beiträge erbitten wir bis: 02. Februar 2024

Abgabetermin aller Beiträge für das Peer-Review-Verfahren: 29. März 2024

Abgabetermin für Rezensionen und Qualifikationsarbeiten: 14. Juni 2024

Erscheinungsdatum: Herbst 2024